GEE Preis des Energieforums Berlin 2019

Das diesjährige Finale des GEE Preises des Energieforums Berlin fand am 22.11.2019 an der TU Berlin statt. Aus den 15 Einreichungen für Masterarbeiten wurden folgende drei Arbeiten ausgewählt, um die Arbeiten in einem 30minütigen Vortrag vorzustellen:

  • Anna Billerbeck zu dem Thema „Analyse und Bewertung alternativer Prämienmodelle in Auktionen zur Vergütung von erneuerbaren Energien in Deutschland“
  • Thomas Schönland zu dem Thema „Analyse von Einflussfaktoren für die Teilnahme von Haushaltskunden an lokalen Strommärkten“
  • Claudia Günther zu dem Thema „The Economics of Prosumage“

Anna Billerbecks Arbeit befasste sich mit der Modifikation der Vergütungsart durch die Weiterentwicklung des Marktprämienmodells. Ziel der in der Arbeit vorgestellten Weiterentwicklung der Förderung ist eine Optimierung der Kosten und eine Verbesserung der Marktfähigkeit und der Systemverantwortung der erneuerbaren Technologien. Neben der aktuell in Deutschland eingesetzten gleitenden Marktprämie betrachtet Billerbeck eine feste Einspeiseprämie sowie eine Einspeiseprämie mit Ober- und Untergrenze (engl. Cap and Floor Premium) als mögliche Alternativen. Darüber hinaus analysiert sie modifizierte Prämien durch Rückzahlungsoptionen (engl. Contracts for Differences).

Die Masterarbeit von Thomas Schönland präsentiert einen explorativen Ansatz für die empirische Analyse der Präferenzen von Strom-Haushaltskunden in Bezug auf die Gestaltung und Akzeptanz dieser innovativen Entwicklung im Strommarkt. Die Daten wurden in zwei Projekten („Landau Microgrid Project“ und „PEBBLES“) erhoben. In seiner Arbeit befragt Schönland deutsche Strom-Haushaltskunden nach ihren Präferenzen hinsichtlich der Ausgestaltung verschiedener lokaler Strommärkte. Es wird gezeigt, dass aus Kundensicht andere Parameter für die Teilnahme relevant sind als aus der bisher vorrangig diskutierten, technischen Sicht.

Claudia Günther befasste sich in ihrer Masterarbeit mit der Frage, wie sich die Tarifgestaltung (engl: tariff design) von Stromeinspeisung und -bezug auf die Betriebs- und Investitionsentscheidung von Prosumage-Haushalten auswirkt. Dabei untersucht Günther feste und zeitvariable Tarife sowie kapazitätsorientierte Preissysteme und stellt das regulatorische Anreizsystem für Investitionen in sowie den Betrieb von PV- und Batteriesystemen aus einzelwirtschaftlicher Perspektive dar. Überdies untersucht sie, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Tarifdesigns für Prosumage auf das Stromsystem haben. Dabei analysiert Günther auch ausgewählte Effekte auf Stromerzeugung, Netz sowie Gesamtsystemkostenbeteiligung.

Die Jury bestehend aus Prof. Dr. Aaron Praktiknjo, Prof. Dr. Georg Erdmann, Prof. Dr. Christian von Hirschhausen, Prof. Dr. Florian Ziel, Prof. Dr. Dominik Möst, Prof. Dr. Anne Neumann, Prof. Dr. Wolfgang Pfaffenberger, Dr. Serafin von Roon, Dr. Michael Bucksteeg, Dr. Philipp Riegebauer, Dr. Martin Robinius und Maximilian Happach zeichnete Claudia Günther für ihre Arbeit aus. Wir gratulieren nochmals für den Gewinn des GEE Preises des Energieforums Berlin in der Kategorie „Beste Masterarbeit“

Nach einer Pause wurden dieses Jahr zwei Dissertationen vorgestellt, die aus 15 Einreichungen ausgewählt wurden. Den Anfang machte Robert Germeshausen mit dem Thema „Impacts of Energy Policies in Germany – From Renewables Support to Emissions Trading“. Darin diskutierte Herr Germeshausen Kosten und Nutzen von verschiedenen energiepolitischen Instrumenten durch mikroökonometrische Ex-post Evaluationen. Seine Dissertation enthält vier eigenständige Papiere, die thematisch an der Schnittstelle zwischen Energie- und Umweltökonomik angesiedelt sind. Es werden unterschiedliche energie- und umweltpolitische Instrumente untersucht: von Subventionen für alternative Technologien, über Ordnungsrecht hin zur Bepreisung von Emissionen. Der geographische Fokus der Analysen liegt dabei auf Deutschland. Germeshausen stellte heraus, dass die untersuchten Instrumente nicht auf die nationale Gesetzgebung beschränkt sind, sondern auch EU und bundeslandspezifische Regelungen umfassen.

Die zweite Finalteilnahme nahm Marie-Louise Kloubert wahr und stellte ihre Dissertation zum Thema „Probabilistische Modellierung zur Analyse des Einflusses unsicherer Eingangsgrößen auf das elektrische Übertragungsnetz“ vor. Darin zeigte sie, wie die Herausforderungen der Unsicherheiten im Planungs- und Bauprozess von Übertragungsleitungen mit Hilfe eines probabilistischen Gesamtmodells behandelt werden können. In ihrem entwickelten Gesamtmodell nutzt sie ein probabilistisches Lastflussmodul und ein Analyse- und Auswertungsmodul. Dadurch lassen sich die Auswirkungen unsicherer Eingangsgrößen auf die Leitungsbelastung bestimmen und geplante Leitungsbaumaßnahmen bewerten. Die in ihrer Arbeit durchgeführten Analysen verdeutlichen, dass die bisherige Unsicherheitsbetrachtung der Übertragungsnetzbetreiber nicht ausreichend ist und eine detailliertere Modellierung somit erforderlich ist. In ihrer Untersuchung zeigt Kloubert, dass ihr entwickeltes Modell für korrelierte, multimodal verteilte Eingangsgrößen und Latin Hypercube Sampling als zeiteffiziente Alternativen der Unsicherheitsbetrachtung zu bestehenden anderen Methoden sind. Die Jury wählte die Arbeit „“ von Marie-Louise Kloubert als beste Dissertation 2019. Wir gratulieren Marie-Louise zu dieser Leistung.

Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen die Teilnehmenden des Finales den Abend ausklingen. Gratulation an alle Teilnehmende, die es zu den besten drei Arbeiten ihrer Kategorie zählen und besondere Gratulation an die zwei Gewinnerinnen des GEE Preises des Energieforums Berlin 2019!

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