GEE Preis 2022

GEE Preis des Energieforums Berlin im Jahr 2022

Beste Dissertation 2022: Dr. Sarah Henni (Karlsruher Institut für Technologie)
Beste Masterarbeit 2022: Maximilian Hofmann (RWTH Aachen)

Der GEE-Preis des Energieforums Berlin fand am 2.12.22 an der TU Berlin erstmals in hybrider Form statt. Wie auch schon in den Jahren zuvor durfte sich das Plenum auf hochkaratige Vorträge freuen. In dem Symposium wurden die besten drei Finalbeiträge der zwei Kategorien „beste Masterarbeit“ und „beste Dissertation“ vorgestellt und mussten sich den kritischen Fragen des Publikums stellen. In der Kategorie „beste Masterarbeit“ behaupteten sich Luisa Wasmeier und Simon Rodler (beide TU München in Kooperation mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft) sowie Maximilian Hoffmann (RWTH Aachen).

Rodler behandelt in seiner Masterarbeit das Thema Spitzenglättung als Strategie für Netzbetreiber. In einer simulationsbasierten Analyse geht er dabei auf die Perspektive der Verteilnetzbetreiber ein und zeigt, dass der Netzausbau nicht vermieden werden kann. Des Weiteren zeigt Rodler in seiner Analyse die Betroffenheit von Netzkunden und Bilanzkreisverantwortlichen und in welchem Maße diese bei Spitzenglättung durch Kappung und Kosten betroffen sind.

Wasmeier geht in ihrer Arbeit auf Flexibilitäts- und P2P-Märkte ein. In einer agentenbasierten Simulation mit spieltheoretischer Grundlage analysiert Wasmeier das Verhalten von möglichen Teilnehmenden und zeigt eindrucksvoll, dass die Marktstruktur immer das Verhalten der Agenten bestimmt. Daraus ableitend evaluiert sie mögliche Marktmanipulation und gibt Vorschläge zu anreizbasierten Regeln, damit die Märkte und Plattformen die gewünschten Ergebnisse zeigen.

Hoffmann entwickelt in seiner Masterarbeit ein Modell zur Optimierung von einem Fernwärme- und -kältenetz für Quartiere und Bezirke der 5. Generation. Dabei nimmt er eine Temperaturflexibilität zwischen 5-40°C an und vereint die Perspektiven aus Gewerbe, Haushalt und Industrie. Anhand einer Fallstudie eines Bezirks der Stadt Hassel demonstriert er, dass das entwickelte Optimierungsmodell im Bereich der Stadtplanung und bei regionalen Energieversorgern eingesetzt werden kann. Dabei geht Hoffmann auf Anreize der Vertragsgestaltung der Wärmenutzung, Subventionen und Preisdeckel sowie CO2-Bepreisung ein.

Die Jury entschied, den GEE-Preis des Energieforums Berlin in der Kategorie „Beste Masterarbeit“ an Maximilian Hoffmann zu verleihen. Hoffmann konnte in seiner beeindruckenden Arbeit nicht nur aufgrund des methodischen Anspruchs, sondern auch durch die Anwendungsorientierung überzeugen. Herzlichen Glückwunsch für diese großartige Leistung!

In der Kategorie „Beste Dissertation“ waren Dr. Sarah Henni, Dr. Emil Kraft (beide KIT) und Dr. Philipp Hauser (TU Dresden) im Finale vertreten.

Kraft analysiert in seiner Dissertation unter anderem optimale Handelsstrategien an Strommärkten. Dabei geht er den Fragen nach, wie Unsicherheit zwischen verschiedenen Marktsegmenten und Zeitpunkten modelliert werden kann und welches optimale Verhalten für den Handel auf den Regelleistungs-, Day-ahead- und Intradaymärkten abgeleitet werden kann. Das mehrstufige stochastische Modell ermöglicht somit unter Berücksichtigung verschiedener Risikopräferenzen optimale Hedgingstrategien für sequenzielle Märkte zu bestimmen.

Henni befasst sich in ihrer Dissertation mit datengetriebenen Ansätzen zur Ermittlung von Betriebsstrategien für Batteriespeicher. Die Arbeit liefert methodische Beiträge im Bereich der fundamentalen Energiesystemanalyse und durch die Verknüpfung der agentenbasierten Simulation mit Ansätzen des maschinellen Lernens. So zeigen ihre Analysen, dass der Ansatz des Deep Reinforcement Learnings dazu geeignet ist, Unsicherheiten beim Echtzeitbetrieb von Batteriespeichern effizient zu adressieren. Mit ihrer Arbeit liefert sie zudem Impulse für dezentrale Perspektiven und eine verbesserte Integration von Batteriespeichern im Kontext der Energiewende.

Hauser liefert im Rahmen seiner Dissertation mit modellgestützten Analysen zur Diversifikation des deutschen und europäischen Gasimports einen wichtigen Beitrag mit hoher Aktualität. Ein Thema, welches mittlerweile stark diskutiert wird und aufgrund der aktuellen politischen Situation auf vielen Ebenen präsent ist. Hervorzuheben ist jedoch, dass Hauser seine Schlussfolgerungen vor der gegenwärtigen Energiekrise formulierte und wir durch diese Arbeit sehen können, welche wichtige Rolle wissenschaftliche Arbeiten für Entscheidungstragende in Wirtschaft und Politik spielen.

Die Dissertationen waren methodisch und inhaltlich ausgesprochen unterschiedlich bei gleichermaßen ausgezeichneter Qualität! Die Jury diskutierte sehr lange und entschloss sich letztendlich die Arbeit von Dr. Sarah Henni auszuzeichnen, da sie es schaffte, nicht nur agentenbasierte Modellierung mit maschinellem Lernen zu vereinen, sondern auch anwendungsorientiert ihre entwickelte Methode anhand des Batteriespeichereinsatzes unter Unsicherheit zu analysieren. Herzlichen Glückwunsch für diese ausgewogene und perspektivenreiche Arbeit!

Ein großer Dank geht an Prof. Dr. Christian von Hirschhausen, Teamassistentin Petra Haase und seinen Mitarbeiter Lukas Barner für die tatkräftige Unterstützung vor Ort an der TU Berlin.

Außerdem bedanken wir uns bei der diesjährigen Jury, unter Mitwirkung von Anke Weidlich, Anne F. Neumann, Ingela Tietze, Dominik Möst, Wolf Fichtner, Russell McKenna, Patrick Jochem und Fabian Scheller, für die Bewertung und Auswahl der besten Arbeiten.

Gewinner:in des GEE-Preises 2022

Dr. Sarah Henni, Karlsruher Institut für Technologie, Gewinnerin des GEE-Preis 2022 in der Kategorie “Beste Dissertation”
Maximilian Hoffmann, RWTH Aachen University, Gewinner des GEE-Preis 2022 in der Kategorie “Beste Masterarbeit”

Kurzfassungen der ausgezeichneten Arbeiten

Kurzfassung der Dissertation von Dr. Sarah Henni
Kurzfassung der Masterarbeit von Maximilian Hoffmann

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